Beispieltext für DSDII
(Textwiedergabe, Grafikauswertung, Stellungnahme)
Thema: Schönheitsoperationen
Sind Schönheitsoperationen (S-OPs) ein
Symptom für eine maßlos gewordene Gesellschaft oder sind sie ein
problemloses Mittel, Menschen glücklicher zu machen, weil sie nicht
mehr an Segelohren oder Adlernasen „leiden“ müssen? (3 Spezialwörter und eine C2-Ausdruck - das ist nicht so schwer, wenn man für das bekannte Thema 2-3 schöne Einleitungen zu Hause vorbereitet hat! - In der DSDII für jedes der drei Sternchenthemen. Natürlich trotzdem erst den Text lesen, die Grafik anschauen und überlegen, was man in Teil 3 schreiben wird, bevor man die Einleitung schreibt! Am Besten einige Zeilen Platz lassen und am ENDE die Einleitung schreiben!)
Dieser Frage widmet
sich der vorliegende Zeitungsartikel „Schnitte für die
Schönheit“ von Christiane Pander aus der „Stuttgarter Zeitung“
vom 28.1.2013:
Der Philosophie-Professor Philipp Hübel
hat/äußert keine Einwände gegen S-OPs, wenn diese richtig gemacht
werden/ wenn diese von Spezialisten fachgerecht ausgeführt werden.
Auch Kosmetik, Haarpflege oder
Sonnenbänke seien eine künstliche Methode, das eigene Aussehen zu
verändern.
Der Philosoph sagt, dass es normal ist,
sich überall verbessern zu wollen: im Beruf, im Haus, mit Technik.
Er sieht keinen Grund, dies beim Aussehen nicht zu tun. Was heute
noch umstritten sein, werde in der Zukunft vielleicht
selbstverständlich. Als Beispiel nennt er Zahnspangen/ die nun
völlig akzeptierten Zahnspangen.
Dass Menschen gut aussehen wollen, sei
immer und überall so, denn Menschen seien mit einem Gefühl für
Schönheit geboren; was wir als schönes Gesicht empfinden, sei seit
3400 Jahren (Nofretete) unverändert.
Auch die Fähigkeit Klavier/ ein
Musikinstrument zu spielen, ist nicht „natürlich“; trotzdem ist
es normal und gut, dass Menschen sich entscheiden es zu
lernen, erklärt Hübl.
Er findet darum, dass Menschen auch
über ihr Aussehen selbst entscheiden sollen.
Jedoch bemerkt er auch, dass wir heute
durch Werbung und Photoshop einen falschen/völlig
unrealistischen/überzogenen Maßstab für Schönheit bekommen, so
dass auch schöne Menchen nicht mehr mit sich zufrieden sind. Er rät,
sich an den realen Menschen der eigenen Umgebung zu orientieren. Dann
sei man oft schon wesentlich zufriedener.
Ergänzend zum Text liegt auch eine
Grafik in Form eines Säulendiagramms vor. Dieses zeigt das Ergebnis
einer Umfrage im Auftrag der BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung) von 2007/ aus dem Jahr 2007.
Die Frage war, wie zufrieden man mit
dem optischen/ästhetischen Ergebnis seiner/nach einer SOP ist. Die
Angaben sind/erfolgen/lauten in Prozent.
Fünf von sechs Befragten äußerten
sich positiv (29% „zufrieden“, sogar 54% „sehr zufrieden“).
Dieses positive Ergebnis scheint die
Position von Professor Hübl zu bestätigen: Man will sich
„optimieren“, heute auch gern mit einer S-OP, man tut es und ist
zufriedener.
Aber immerhin 6% waren mit dem
optischen Resultat ihrer S-OP unzufrieden, die Hälfte davon sogar
„sehr unzufrieden“. Und gut jeder Zehnte war nicht wirklich
zufrieden
(nur/lediglich:„teils/teils“),
obwohl alle sicher viel Geld dafür bezahlt hatten.
Auch wenn also über 80 Prozent
zufrieden sind, und viel weniger (in der
DSD sind 1-3 Vegleiche obligatorisch!)
- etwa einer von 16 - „eher/sehr unzufrieden“, ist ein
positives Ergebnis der teuren SOPs keineswegs sicher.
Das zeigen/illustrieren auch die
bekannten Bilder von schrecklich misslungenen S-OPs, beispielsweise
von Jackie Stallone, der Mutter des bekannten
Hollywood-Schauspielers.
(In dieser
Klassenarbeit lagen ausnahmsweise auch Fotos bei.)
Die Frage, ob S-OPs positiv zu bewerten
sind, ist also auch anhand dieser -/nur
auf den ersten Blick positiven Aussage der
Grafik nicht eindeutig zu bejahen.
Hierzu/ Zur Bewertung von S-OPs will ich nun selbst Stellung
nehmen und auch darlegen, ob ich S-OPs an mir machen lassen würde/ an
mir vornehmen lassen würde:
Selbstverständlich ist es wunderbar,
dass den Menschen, die durch einen Unfall entstellt wurden oder auch
durch Geburt (z.B. Hasenscharte) entstellt sind*, durch die moderne
plastische Chirurgie geholfen werden kann. Aber Medizin dient zum
Heilen, nicht zur Befriedigung von Eitelkeiten. Herr Hübl mag keinen
Unterschied zwischen einem Friseurbesuch und dem Spritzen von
potentiell tödlichen Nervengift (Botox) oder
Operationen unter Narkose sehen, aber letzteres ist immer mit
einem Risiko von Nebenwirkungen, Narben, gefährlichen Infektionen,
schweren Fehlern und bei Narkose auch mit Herzversagen verbunden.
Wozu gehen Menschen dieses teuer
bezahlte Risiko ein? Um sich Fett absaugen zu lassen, dass man besser
mit gesunder Ernährung und Bewegung angehen sollte. Um große Ohren
anzulegen, die doch in vielen Ländern Asiens zu Recht als schön
gelten (Buddha-Statuen). Um sich ein 'Baby-Stupsnäschen'
schneiden zu lassen, weil dies der aktuellen Mode entspricht.
Dies sollen rationale Entscheidungen zu
Selbstoptimierung sein?
Ich meine: Nein!
Auch wenn es sicher Grenzfälle gibt,
bei denen eine Operation noch bzw. schon vertretbar ist, zähle weder
ich zu solchen Grenzfällen, noch auch nur ein einziger Mensch in
meiner Umgebung.
Und schon gar nicht meine Schülerinnen
und Schüler! ;)
Ich bin stolz auf meine großen Ohren
und auf meine vernarbten Hände. Sie gehören zu mir.
Darum werde ich sicher keine
Schönheitsoperation erwägen/in Erwägung ziehen.
Bemerkungen:
* Hier
“Vorgangspassiv” (echtes Passiv)
und “Zustandspassiv“(„Stativ“/
PartizipII als Adverb in einem Satz. ;) . Ein Scherz von mir, um den
Unterschied zu zeigen_ Beim Stativ geht um den ZUSTAND, NICHT um den
Prozess!!! Beim Passiv ist der PROZESS im FOKUS!!!
Typischer wäre der
Satz im „Stativ“ - denn in beiden Fällen interessiert hier das
RESULTAT, der ZUSTAND; jedoch NICHT der Prozess der Entstellung (Was
passierte beim Crash genau? - Hier egal/gleichgültig, immerhin war
dies aber der Prozess - echtes Passiv möglich./ Wieso teilten sich Zellen in der
Schwangerschaft fehlerhaft? Nicht das Thema, und sicher nicht die
Geburt selbst verursachte die Missbildung - also kein echtes Passiv
möglich!).
Hier also der typischere Satz:
Hier also der typischere Satz:
Selbstverständlich
ist es wunderbar, dass den Menschen, die durch einen Unfall oder auch
von Geburt an (z.B. Hasenscharte) entstellt SIND, durch die moderne
plastische Chirurgie geholfen werden kann.
Bei den meisten
Ihrer Passiv-Sätze geht es aber um den Prozess, die Handlung; der
häufigste Fehler bei Ihnen ist also Stativ zu schreiben, obwohl nur
echtes Passiv richtig wäre! Merke: PASSIV mit werden oder wurden/...worden. Das andere (mit "bin/ist/sind") ist KEIN echtes Passiv, hat eine ANDERE Bedeutung!
Gelegentlich schrieb ich ZWEI
Formulierungen; die Variante VOR dem „ / “ ist die einfachere.
In der Arbeit MÜSSEN Sie sich
natürlich für EINE Variante entscheiden.
Ich benutzte relativ oft „Und“ als
Satzanfang. Das ist gefährlich! (Siehe den Post „Verbotene
Wörter“.) So wie ich es machte, ist es möglich (als Signal für
den betonten Abschluss einer Reihe von Fakten oder Argumenten).
Markieren Sie den Konjunktiv I. im
ersten Teil! Ich benutzte ihn (nur) in Sätzen, die keinen weiteren
eindeutigen Hinweis auf den Sprecher (Prof. Dr. Hübl) enthielten!
Kurze, klare Hauptsätze sind schön.
Ich achte aber darauf, auch genügend komplexere Satzkonstruktionen
einzubauen. Das sollten Sie auch tun. Der Prüfer muss erkennen, dass
Sie das können!
Abkürzungen langer Begriffe, die
mehrfach im Text vorkommen werden (hier: Schönheitsoperationen),
sind möglich, wenn Sie dies so tun, wie ich (Abk. in Klammern
einführen).
Genaue Prozentzahlen und exakte
Zitierung der Aussagen der GRAFIK können auch gut in Klammern
geschrieben werden.
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